BERLINALE Preise

 

Auf dieser Welt
(16.2.2003) Zum Abschluß der Berlinale wurden die BÄREN und andere Preise vergeben

Von Hartmut Burggrabe

Entscheidungen von Festivaljurys rufen eigentlich immer zwiespältige Reaktionen hervor. Auch am Ende dieser Berlinale ist das nicht anders. Die Internationale Jury, bestehend aus in diesem Jahr sieben Filmemachern - Schauspielern, Regisseuren, Produzenten -, hat aus den insgesamt 22 konkurrierenden Wettbewerbsfilmen die ausgewählt, die sie in den verschiedenen Kategorien für besonders preiswürdig, für am besten befunden hat. Nicht einfach, zumal die Wettbewerbsbeiträge insgesamt in diesem Jahr als ungewöhnlich stark empfunden wurden. Den Goldenen Bär als Bester Film erhält Michael Winterbottoms In This World. Für diese Entscheidung gab es auch seitens der bei der Verkündung anwesenden Presse viel Applaus. Das halbdokumentarische Flüchtlingsdrama "In This World" steht zugleich für insgesamt erkennbare Tendenzen des Festivals: weg von Traum- und Phantasiewelten, hin zur Wirklichkeit, zum Rauen, hin zu ernsthaften Themen wie Überlebenskämpfen, Konflikten oder Tod.
Schon fast erwartungsgemäß ging der Silberne Bär für die Beste Hauptdarstellerin an das Ensemble von The Hours: Nicole Kidman, Julianne Moore und Meryl Streep. In Ordnung geht auch der Silberne Regie-Bär für Patrice Chéreau (Son Frère). Sam Rockwell für seine Rolle in Confessions of A Dangerous Mind als Besten Schauspieler auszuzeichnen, erscheint aber übertrieben. Für wirkliches Unverständnis sorgte die Entscheidung der Jury, Spike Jonzes Adaptation mit dem Silbernen Bären als zweitbesten Film des Wettbewerbs auszuzeichnen. Daß andere Filme wie etwa Isabel Coixets "My Life without Me" oder Hans-Christian Schmids "Lichter" völlig leer ausgingen, ist schade und ungerechtfertigt.


DIE PREISE DER INTERNATIONALEN JURY IM ÜBERBLICK

Goldener Bär: In This World von Michael Winterbottom

Silberner Bär (Großer Preis der Jury): Adaptation von Spike Jonze

Silberner Bär (Regie): Patrice Chéreau für Son Frère

Silberner Bär (Darstellerin): Meryl Streep, Nicole Kidman, Julianne Moore für The Hours

Silberner Bär (Darsteller): Sam Rockwell für Confessions of a Dangerous Mind

Silberner Bär (Künstlerische Leistung): Li Yang für "Blinder Schacht"

Silberner Bär (Filmmusik): Majoly, Serge Fiori, Mamadou Diabaté für "Madame Brouette"

Blauer Engel (Bester Europäischer Film): "Good Bye Lenin!" von Wolfgang Becker

Alfred-Bauer-Preis: Hero von Zhang Yimou



WEITERE PREISE DES FESTIVALS

Goldener Bär (Kurzfilm): "(A)Torzija" von Stefan Arsenijevic

Silberner Bär (Kurzfilm): "En Ausencia" von Lucia Cedron und "Straßenbahn Nr.9 fährt" von Stepan Koval

Gläserner Bär der Kinderjury (Kinderfilmfestival): "Elina" von Klaus Häro

Teddy-Award (Spielfilm): Mil Nubes de Paz... von Julián Hernández

Teddy-Award (Dokumentarfilm): Ich kenn keinen - allein unter Heteros von Jochen Hick

Fipresci-Preise (Kritikerjury):
Wettbewerb: Lichter von Hans-Christian Schmid
Panorama: Wolfsburg von Christian Petzold
Forum: "Edi" von Piotr Trzaskalski

Friedensfilmpreis: In This World von Michael Winterbottom

Caligari-Filmpreis: "Salt" von Bradley Rust Gray

Wolfgang-Staudte-Preis: "Rengeteg - Wildnis" von Benedek Fliegauf

Panorama-Publikumspreis: "Broken Wings" von Nir Bergman

Manfred-Salzgeber-Preis: "Pure" von Gillies MacKinnon

Preise der Ökumenischen Jury:
Wettbewerb: In This World von Michael Winterbottom
Panorama: "Broken Wings" von Nir Bergman
Forum "Edi" von Piotr Trzaskalski



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